Der Schweizer gewann zweimal die Junior Trophy und holte Platz zwei
Fast 50.000 Zuschauer feuerten über 30 Fahrer in der EuroNASCAR-PRO-Wertung beim neunten American SpeedFest auf dem Indy Circuit von Brands Hatch an. Der populärste Event der NASCAR Whelen Euro Series hat eine ganz besondere Atmosphäre, die Anfang Juni 2022 auch Giorgio Maggi erstmals wieder seit 2019 mit zehntausenden Zuschauern erleben durfte. Getragen von einem einzigartigen Event, fuhr der Schweizer eines seiner besten EuroNASCAR-PRO-Rennen überhaupt.
Los ging es am Freitag mit zwei Freien Trainings, in denen Maggi seinen Toyota Camry von Race Art Technology für das Qualifying und zwei Rennen auf dem rund 1,9 Kilometer langen Kurs einstellte. Ernst wurde es für den 24-JŠhrigen am Samstagmorgen im Qualifying, das aufgrund des riesig grossen Grids in zwei Gruppen geteilt wurde. Maggi schaffte es, sich in seiner Gruppe für die Superpole zu qualifizieren. Im Shootout um die Top-10-StartplŠtze fuhr Maggi mit nur 0,349 Sekunden Rückstand auf den Pole-Setter auf Rang fünf.
“Wir gingen ein wenig aggressiver mit der Hinterachse um, da die neuen Reifen zum Untersteuern tendieren”, sagt Maggi nach dem Qualifying. “Am Ende war es ein wenig zu viel, was das Auto im Kurveneingang sehr empfindlich machte. Deshalb habe ich auch einen kleinen Fehler eingebaut. Es reichte dennoch für einen soliden fünften Platz.”
Mit einer starken Startposition im Gepäck parkte der Schweizer seinen Toyota am Samstag für das erste Rennen im Grid. Ehe jedoch die berühmten Worte “drivers, start your engines!” gesprochen wurden, durften tausende Fans ins Grid, um die Autos zu betrachten und sich Autogramme sowie Fotos der Fahrer abzuholen. Vor dem Toyota Camry mit der Startnummer 18 bildete sich eine lange Schlange voller Motorsport-Enthusiasten und Familien, die Maggi kennenlernen wollten.
Doch dann ging es in den Tunnel: 38 Runden mussten in der EuroNASCAR PRO pro Rennen beendet werden. Der Schweizer erwischte einen guten Start und verteidigte seine fünfte Position. Um in Brands Hatch überholen zu können, ist die Balance in Kurve 1 – Paddock Hill Bend – sehr wichtig, da nur so vor Kurve 2 – Dursts – attackiert werden kann. “Genau das hat gefehlt”, berichtet Maggi. “Ich bin mit Platz fünf aber sehr zufrieden.” Damit gewann Maggi ausserdem das Rennen in der Junior Trophy für Fahrer bis 25 Jahre.
Im zweiten Rennen ging es für den Race-Art-Technology-Piloten noch weiter nach vorne: Maggi profitierte von einem Unfall zwischen Alon Day und Gianmarco Ercoli und setzte sich so hinter Alexander Graff, der das Rennen letztlich gewann. Maggi versuchte alles, um seinen ersten EuroNASCAR-PRO-Sieg zu holen, kam am Schweden aber nicht vorbei. Platz zwei bescherte ihm sein erstes Podium im NWES-Oberhaus sowie den Sieg in der Junior Trophy.
“Anfangs steckte ich auf Platz sieben fest und kam nicht am Vordermann vorbei, obwohl ich schneller war”, so Maggi. “Ich war am Ende des Rennens an Graff dran, da er in Kurve 1 aber schneller war, kam ich nicht an ihm vorbei. Ich bin mit Platz zwei sehr glücklich, da meine Startposition nicht optimal war und Brands Hatch keine Strecke ist, auf der es einfach ist, zu Überholen. Ich danke dem Team für ein wirklich starkes Auto. Wir machen stetig Fortschritte und werden sicher auch in Vallelunga vorne dabei sein.”
Maggi liegt nach einem bärenstarken Rennwochenende in der Nähe von London auf Rang sechs der Gesamtwertung. Er hat nur 25 Punkte Rückstand auf Nicolo Rocca auf Platz eins. Ausserdem führt er die Junior Trophy deutlich vor Jonne Rautjärvi und Tobias Dauenhauer an. Mit den starken Ergebnissen aus Grossbritannien im Gepäck, reist Maggi am 9. und 10. Juli ins italienische Vallelunga, wo in der Nähe von Rom die EuroNASCAR-PRO-Runden fünf und sechs auf dem Programm stehen.