Es ist vollbracht: Giorgio Maggi ist Meister in der Asian Le Mans Series. Der Schweizer sicherte sich beim Saisonfinale auf der Formel-1-Rennstrecke in Malaysia zusammen mit seinem Teamkollegen Denis Lian den Klassensieg und fuhr mit 30 Punkten Vorsprung zum Titel in der CN-Klasse. Gemeinsam verhalfen Maggi und Lian ihrem Team Avelon Formula auch zum Gewinn der Teammeisterschaft in dieser Klasse.
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Giorgio, herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Kannst du diesen Erfolg schon in Worte fassen?
Im Moment bin ich einfach nur überglücklich. Als ich mich vergangenes Jahr für einen Start in der Asian Le Mans Series entschied, ging es hauptsächlich darum, Erfahrung zu sammeln und auch über den Winter Rennen zu bestreiten. Dass ich nun mit dem Meistertitel in der Tasche zurück in die Schweiz fahre, ist ein unglaublicher Erfolg und macht mich sehr stolz. Ein großes Dankeschön gilt natürlich meinem Team Avelon Formula und meinem Teamkollegen Denis Lian. Sie haben mich von Anfang an herzlich empfangen und immer unterstützt.
Der Weg zur Meisterschaft war speziell in Malaysia aber nicht einfach…
Absolut nicht! Nachdem wir in Thailand mit dem Motor zu kämpfen hatten und ohne Punkte abgereist sind, begann das bange Warten. Es war ein Back-to-Back-Rennen, also musste innerhalb von nur einer Woche der Motor getauscht werden. Hinzu kam, dass danach auch das Getriebe wieder aufgebaut werden musste. Unsere Mechaniker haben bis nachts um 2 Uhr gearbeitet und glücklicherweise diese Mammutaufgabe gestemmt, sodass wir ab dem ersten Training am Start waren. Ich hatte mir zu allem Überfluss eine Magenverstimmung eingefangen. Sobald ich im Auto saß, waren die körperlichen Probleme aber vergessen und ich konzentrierte mich auf das Fahren. Der Wagen fühlte sich wirklich sofort großartig an. Dass wir nach einem so kniffligen Start in die Woche am Ende sogar die Pole Position geholt haben, ist einfach grandios.
Das Rennen war ebenfalls eine harte Nuss, aber ihr habt diese Herausforderung mit dem Klassensieg bravourös gemeistert.
Wir haben das gesamte 3-Stunden-Rennen zu zweit absolviert, da Werkspilot Ivan Bellarosa nicht am Start war. Bei Temperaturen von rund 35 Grad war das wirklich eine Herausforderung. Wir haben uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und am Start unsere Pole Position klar verteidigt. Im Gesamtklassement aller Fahrzeuge konnten wir im Verlauf des Rennens sogar noch eine Position gewinnen. Das war ein Rennen nach Maß und der perfekte Abschluss für eine super Saison.
Du hast die Hitze in Asien angesprochen. Wie bist du mit dieser Umstellung über die Saison zurechtgekommen?
Ich muss zugeben, dass ich vor dem ersten Rennen auch manchmal ins Grübeln gekommen bin. Ich hatte mich mit Fachleuten speziell auf die körperlichen und psychischen Herausforderungen vorbereitet, aber ein wirkliches Rennwochenende ist nochmal etwas ganz anderes. Diese Vorbereitung war auch dringend nötig, denn so lange Rennen bei rund 35 Grad sind nicht mit meinen vorherigen Einsätzen zu vergleichen. Durch das richtige Training und die entsprechende Fitness habe ich diese Herausforderung aber gemeistert.
Die Saison in Asien ist nun zu Ende. Kannst du schon verraten, wie es 2016 für dich weitergeht?
Ich verfüge über jahrelange Erfahrung im Formel-Sport und hatte nun die Chance, auch mein Debüt im Sportwagen-Bereich zu geben. Beides macht mir sehr viel Spaß und aus diesem Grund werde ich keine Entscheidung übers Knie brechen. Die Saison war sehr lang und kräftezehrend, deshalb möchte ich zunächst meine Eindrücke sortieren. Ich denke, dass Anfang Februar eine definitive Entscheidung fallen wird und sobald der Vertrag unterschrieben ist, lasse ich es die Öffentlichkeit natürlich wissen.