Traumhafte Kulisse, ein legendäres Rennwochenende und mittendrin Giorgio Maggi. Der Schweizer startete vom 15. bis zum 18. Juni beim Road to Le Mans-Rennen, das im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Le Mans stattfand. Zusammen mit seinem Team Race Performance und Fahrerkollege Marcello Marateotto bildete der 18-Jährige das einzig rein schweizerische Team im 37 Autos starken Feld. Von Startplatz 19 aus ging es für die Mannschaft nach einem kleinen Patzer zunächst etwas nach hinten. Giorgio übernahm den Ligier JS P3 auf Rang 22 und fuhr nach einer starken Aufholjagd auf Platz 13 über die Ziellinie.
Glückwunsch zu deiner super Aufholjagd im Rennen. Wie zufrieden bist du mit dem Ergebnis?
Es war sicherlich eine gute Leistung. Nach dem kleinen Ausrutscher meines Teamkollegen habe ich das Auto auf Rang 22 übernommen und die Ziellinie als 13. überquert. Unter den gegebenen Umständen sicher ein gutes Rennen. Ich kann aber nicht sagen, dass ich ganz zufrieden bin, denn als Rennfahrer möchte ich immer auf dem Podium stehen.
Trotz dieser starken Leistung war es kein einfaches Rennen für dich. Was war los?
Ich hatte leider von Anfang an etwas Probleme mit der Bremsbalance des Autos. Ich habe verschiedenste Dinge versucht, doch keine Einstellung hat wirklich den durchschlagenden Erfolg gebracht. In den ersten paar Runden hat mein Heck immer wieder blockiert – egal, was ich getan habe. Entsprechend vorsichtig war ich auf der Bremse, was sicher zusätzlich etwas Zeit gekostet hat.
Wie hast du dich auf deinen Einsatz bei diesem speziellen Rennen vorbereitet?
Wir hatten vergangene Woche einen Testtag auf dem Red Bull Ring. Dort haben wir verschiedene Basis-Setups mit low Downforce ausprobiert. Darüber hinaus war ich viel im Simulator, um mir das Layout der Strecke genau einzuprägen und perfekt vorbereitet anzureisen. Ich wollte keine lange Eingewöhnungsphase, sondern vom ersten Moment an pushen.
Wie war es, auf dieser mehr als 13 Kilometer langen Strecke zu fahren?
Das war der längste Kurs, auf dem ich jemals ein Rennen bestritten habe. Ich wusste durch den Simulator recht genau, was mich erwartet. Die tatsächlichen Streckenverhältnisse sind aber nochmal etwas anderes. Im ersten Training hatten wir leider technische Probleme und das zweite Training wurde nach lediglich 30 Minuten durch eine roten Flagge abgebrochen. So kam ich vor dem Rennen auf lediglich vier gezeitete Runden. Entsprechend war es nicht einfach, ohne wirkliche Erfahrung die Bremspunkte richtig zu treffen. Deshalb glaube ich, dass ich mit etwas mehr Runden mein Potenzial und das des Autos noch besser hätte ausschöpfen können.
Es war dein erster Start im Rahmen der legendären 24 Stunden von Le Mans. Hat dich die Kulisse beeindruckt?
Absolut! Ich war vor einigen Wochen bereits als Zuschauer beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu Gast und war davon begeistert. Dieses Rennen und die Atmosphäre toppt jedoch alles. Das Fahrerlager mit den riesigen Hospitalities, die Boxen und natürlich die einzigartigen Fans rund um die Strecke – eine super Erfahrung. Durch unser Schwesterteam in der LMP2-Kategorie war ich auch oft in deren Box und hatte so die Möglichkeit, einige Bekanntschaften zu machen und neue Kontakte zu knüpfen. Ich hoffe, dass ich bereits kommendes Jahr wieder dabei bin. Am liebsten natürlich als Starter des 24-Stunden-Rennens.