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Giorgio Maggi und Race Art Technology bereit, zurückzuschlagen

Technische Probleme und unverschuldete Unfälle sorgen für eine schwierige Zeit

Giorgio Maggi hatte sich fest vorgenommen, in der EuroNASCAR PRO der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) 2023 ganz vorne mitzumischen und um den Titel zu kämpfen. Nun ist Halbzeit in der Saison und der amtierende Junior Trophy Champion blickt auf sechs schwierige Rennen zurück. Der Ford Mustang mit der Startnummer 18 von Race Art Technology bereitete dem Schweizer aus Hergiswil immer wieder Probleme, dazu kam Pech in den guten Rennen, in denen Maggi in unverschuldete Unfälle verwickelt wurde. In der zweiten Saisonhälfte will der 26-Jährige deshalb zurückschlagen und sich mit guten Resultaten zurück an die Spitze kämpfen. Mit zwei Streichresultaten hat Maggi noch die Chance, die Lücke zur Spitze zu schließen.

Nach zwei soliden Top-10-Ergebnissen beim Saisonauftakt in Valencia ging es für Maggi im Juni auf den Brands Hatch Circuit in Großbritannien. Der Schweizer reiste mit großen Ambitionen auf die Insel, doch das Glück war nicht auf seiner Seite. Im Freien Training fiel die Servolenkung aus, was eine optimale Abstimmung des Ford verhinderte. Zwar wurde das Problem behoben, doch die Balance des Autos machte dem 26-Jährigen auch im Qualifying zu schaffen. Von einem dennoch starken fünften Platz ging Maggi in das erste Rennen auf dem Indy Circuit, das er “unspektakulär” als Sechster beendete.

Die Formkurve schien nach oben zu zeigen, doch im zweiten Rennen kam das böse Erwachen: Maggi kämpfte an der Spitze, doch das Auto war “extrem sensibel”, weshalb schon “der kleinste Fehler” zu Übersteuern führte. In der letzten Runde des Rennens lag Maggi auf einem soliden fünften Platz, als er von einem Konkurrenten abgedrängt wurde. Er musste über die Wiese ausweichen und beendete das Rennen auf dem enttäuschenden 15. Platz. “Wir hatten viel Potenzial, aber die Abstimmung des Autos hat einfach zu spät gepasst”, resümiert er. “Durch die unnötigen Berührungen bin ich dann auch noch aus den Top 10 herausgefallen.”

In der Gluthitze Italiens sollte alles besser werden, so zumindest der Plan, doch auch das Autodromo di Vallelunga meinte es nicht gut mit dem Youngster. Im Qualifying schaffte Maggi zwar zum dritten Mal in Folge den Sprung in die Superpole, doch mit Platz neun verfehlte er sein selbst gestecktes Ziel. “Wir hatten einfach nicht die Pace, aber es ist schwer zu sagen, woran es lag”, berichtet Maggi, der im ersten Rennen nur als 22. gewertet wurde. “Der Start war okay, ich habe nichts gewonnen oder verloren. Nach der Gelbphase blieb das Gaspedal bei etwa 15 Prozent hängen. Das war nicht dramatisch, aber ich habe es gemerkt, weil die Schaltvorgänge schwieriger wurden.”

Doch beim Restart wollte der vierte Gang nicht mehr rein und Maggi verlor viele Plätze. Dann blieb das Gas komplett hängen und Maggi hatte Probleme beim Schalten und Bremsen. Durch die Hitze wurde die Bremse immer weicher und die Bremsleistung ließ Runde für Runde nach. Damit hatte der Schweizer keine Chance mehr, mit der Konkurrenz mitzuhalten. Die einzige Möglichkeit zu bremsen bestand darin, Kupplung und Bremse gleichzeitig zu betätigen. Als es zu gefährlich wurde, rollte Maggi nur noch um den Kurs, bis er aufgeben musste. Aufgrund der technischen Probleme war es Maggi nicht möglich, eine schnelle Runde in den Asphalt zu brennen, weshalb er am Sonntag nur von Platz 17 ins Rennen ging.

“Der Start war für mich ein Chaos, denn die Rennleitung entschied, wegen der fehlenden Autos die Lücken im Feld offen zu lassen. Außerdem wurde an der Spitze oft nicht die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingehalten”, so Maggi. “Das hat für viel unnötige Bewegung im Feld gesorgt. Das war eine wilde Sache.” Maggi schaffte es dennoch, sich von Platz 17 bis in die Top 10 vorzuarbeiten, bevor die Öl- und Wassertemperaturen in die Höhe schnellten. Die Leistung seines V8-Motors schien nachzulassen und Maggi verlor eine Position nach der anderen. “Auch die Pedale wurden heiß und die Bremsen ließen nach, das war alles andere als schön”, sagt er. “Dann blieb auch noch das Gaspedal hängen. Ich musste das Pedal einmal zurückziehen, dabei riss das Kabel und ich musste das Auto neben der Strecke abstellen.” Am Ende stand Platz 18 zu Buche.

“Wir werden die ganze Saison von technischen Problemen geplagt, aber zwischendurch läuft es doch ganz gut”, erklärt Maggi. “Wir können mit der Spitze mithalten, aber uns fehlt einfach das nötige Glück.” Deshalb wird der Schweizer die Sommerpause nutzen, um seine Batterien wieder aufzuladen und sich auf die Rennen in Most, Oschersleben und Zolder vorzubereiten. Aufgrund der Streichresultate könnte Maggi in der regulären Saison noch in die Top 5 kommen, doch dafür muss er ab sofort jedes Rennen an der Spitze. In der Gesamtwertung liegt er vor dem NASCAR-GP der Tschechischen Republik auf dem Autodrom Most am 26. und 27. August 2023 mit 68 Punkten Rückstand auf den Führenden auf Rang elf. In Reichweite ist sicherlich die Junior Trophy, die Maggi mit einer starken zweiten Saisonhälfte verteidigen könnte. Beim Finale in Zolder gibt es zudem doppelte Punkte.

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